Die kürzeste Brücke ist selten die sicherste. Wer im Vertrieb Erfolg will, muss den stabilen Weg gehen.
Auf der Spur eines gefährlichen Versprechens: Der 8-Wochen-Closer-Mythos
Immer mehr Coaches versprechen dir, dass du in nur 8 Wochen – oder noch schneller – zum erfolgreichen High-Ticket-Closer wirst. Sie werben mit hohen Einnahmen, wenig Aufwand und schnellen Erfolgen. Doch solche Aussagen sind nicht nur unrealistisch, sondern auch gefährlich.
Wir möchten hier ausdrücklich sagen: Eine professionelle Ausbildung zum Closer dauert in den allermeisten Fällen deutlich länger. Wer eine Abkürzung sucht oder etwas anderes erwartet, geht den falschen Weg.
In diesem Artikel erfährst du, warum diese Versprechen unseriös sind, was ein Closer wirklich können muss und woran du ein seriöses Coaching erkennst.
Was macht ein Closer eigentlich?
Ein Closer ist jemand, der am Ende eines Vertriebsprozesses mit potenziellen Kunden spricht – am Telefon, aber meist in Video Calls – und sie davon überzeugt, ein hochpreisiges Produkt oder eine Dienstleistung zu kaufen. Diese sogenannten High-Ticket-Angebote liegen meist im vier- oder fünfstelligen Bereich.
Als Closer musst du:
- die Probleme und Wünsche des Interessenten erkennen,
- eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre schaffen,
- emotional und rational argumentieren,
- Einwände souverän behandeln,
- und das Gespräch strukturiert zum Abschluss führen.
Das ist keine Fähigkeit, die du einfach durch ein paar Videos oder ein Wochenendseminar lernst.
Closing ist Vertrieb – und Vertrieb ist ein Handwerk
Vertrieb ist ein erlernbares, aber anspruchsvolles Handwerk. Und wie jedes Handwerk braucht es Zeit, Übung und Erfahrung, um es wirklich zu beherrschen. Selbst mit täglichem Training wirst du nicht in wenigen Wochen zum Profi. Es dauert oft 1 oder sogar 2 Jahre, bis du sicher in Gesprächen bist, psychologisch fundierte Verkaufstechniken anwendest und dauerhaft Ergebnisse erzielst.
Vor allem dann, wenn du keine direkte Vermittlung zu echten Projekten bekommst – und das ist bei den meisten Schnell-Coachings leider der Fall. Ohne echte Praxiserfahrung bleibt das Gelernte nur theoretisch.
Warum falsche Versprechen dem gesamten Markt schaden
Der Beruf des Closers ist einer, in dem viele Menschen bereits ihre Erfüllung gefunden haben. Sie arbeiten selbstständig, zeit- sowie ortsunabhängig, und verdienen hohe Provisionen pro abgeschlossenem Vertrag. Doch wenn Coaches reihenweise den Eindruck erwecken, dass jeder in wenigen Wochen ein erfolgreicher Closer werden kann, untergräbt das die Seriosität der gesamten Branche und führt zu Frust unter Teilnehmern, die in der Zeit noch keinen Erfolg aufweisen – dabei ist Erfolg in wenigen Wochen ein Glückstreffer und unrealistisch.
Viele heute erfolgreiche Closer haben hart dafür gearbeitet, um dort zu sein, wo sie jetzt stehen. Bei solchen Versprechen entsteht das Bild, Closer seien „schnell gemachte Verkäufer“, die ohne tiefes Verständnis einfach abschließen … und das ist fatal.
Professionelle Vertriebler und Unternehmen nehmen diesen Markt dadurch weniger ernst. Gute Kundenkontakte gehen verloren, weil sich viele schlecht vorbereitete Anfänger in Gespräche wagen. Das Resultat: Der Ruf des Berufs leidet, ebenso wie die Chancen für ernsthafte Interessenten.
Woran du ein seriöses Closer-Coaching erkennst
Wenn du wirklich als Closer durchstarten möchtest, achte auf folgende Punkte bei der Auswahl deines Coachings:
- Der Coach ist zertifiziert oder verfügt über eine nachweisbare Ausbildung im Bereich Vertrieb oder Coaching.
- Es gibt verifizierte Bewertungen auf Plattformen wie TrustPilot, ProvenExpert oder Google.
- Ehemalige Teilnehmer berichten glaubwürdig von ihren Erfolgen – am besten mit konkreten Ergebnissen und Screenshots.
- Das Coaching beinhaltet echte Praxisphasen und nicht nur Theorie.
- Der Coach vermittelt dich aktiv an echte Closing-Projekte oder hilft dir beim Einstieg in die Praxis.
Wenn diese Punkte erfüllt sind, kannst du dir sicher sein, dass du in ein Programm investierst, das dich wirklich weiterbringt – auch wenn es länger dauert als 8 Wochen.
Fazit
Lass dich nicht von leeren Versprechen blenden.
Eine echte Karriere als Closer braucht Zeit, Geduld und einen Coach, der dich auf dem gesamten Weg begleitet.
Wer dir das Gegenteil verspricht, meint es entweder nicht ernst oder hat es selbst nie wirklich gelernt.
Häufige Fragen
Kann man in 8 Wochen ein erfolgreicher Closer werden?
Nein, 8 Wochen reichen nicht aus, um die nötigen Fähigkeiten zu erlernen. Erfolgreiches Closing erfordert intensive Praxis, psychologisches Verständnis und viel Erfahrung.
Wie erkenne ich ein gutes Closer-Coaching?
Ein seriöses Closer-Coaching beinhaltet echte Praxisphasen, nachweisbare Referenzen, zertifizierte Coaches und idealerweise eine Projektvermittlung.
Wie viel verdient man als Closer?
Ein Closer kann je nach Projekt und Erfolgsquote mehrere tausend Euro pro Monat verdienen, meist durch Provisionen im High-Ticket-Bereich.
Ist Closer ein richtiger Beruf?
Ja, der Closer ist ein eigenständiger Vertriebsberuf mit klar definierten Aufgaben und Karrierechancen – jedoch mit hohen Anforderungen.